Emslandmodellbau in Lingen 2012
Am 14. und 15. Januar 2012 fand in Lingen die "Emslandmodellbau" in den Emslandhallen statt.
Früher hatten wir eine Einladung zu dieser Veranstaltung immer mit Hinweis auf die Jahreszeit und die möglicherweise schlechten Wetterbedingungen abgelehnt. Aber bisher haben wir die Fahrten ohne Probleme hinter uns gebracht. Gut, diesmal hatten wir bei der Rückfahrt abends Nebel und Minusgrade, trotzdem sind alle gut angekommen.
Zum Beginn:
Die Mehrzahl von uns hatte sich für den Aufbau des Standes gemeldet. Zur Mittagszeit trafen dann auch so nach und nach alle ein.
In der Halle hatte der Veranstalter eine große Fläche mit Folie abgedeckt, auf der ein Riesenhaufen Mutterboden deponiert war. Au weia!
Aber professionelle Hilfe war greifbar. Wie im letzten Jahr versuchten wir, den zu den Messehallen gehörenden kleinen Radlader zu bekommen. Ja, war machbar. Diesmal wollte der Hallenmeister das Gerät selbst fahren. Erst mal Mittagspause. Dann brummte es endlich.
Hier das Video dazu |
Manfred machte den Einweiser und der Hallenmeister setzte die Erdhaufen. Danach wurden sie noch mit der Radladerschaufel etwas auseinander gezogen und fertig. Jedenfalls die Maschine. Nun war Handarbeit angesagt. Für fast jeden war eine Schaufel vorhanden und nach ca. 20 Minuten Kratzen, Schieben und Glätten war unser Gelände zufrieden stellend hergerichtet.
Wir haben diesmal auf die Andeutung von Alpen verzichtet und haben kleine Hügel und Täler geformt. War für jeden Maßstab was dabei.
Nun noch Absperrgitter aufgestellt. Natürlich waren zu wenige da. Eben mal vom Veranstalter noch ein paar Meter Absperrkette besorgt. Fertig.
Tische zur Präsentation der kleinen Modelle und der Baustellen waren auch schnell aufgestellt.
Tja, die bestellte Anzahl reichte nicht aus. Schließlich mussten wir ja auch unsere Sender, Ladegeräte und anderes Gerümpel irgendwo ablegen.
Na ja, da haben wir eben mal den einen oder anderen Tisch, der so unmotiviert in der Halle herum stand "adoptiert". Irgendwann waren wir dann gut ausgestattet.
Unser Versorgungsoffizier (VO) Mecki hatte unser (natürlich grünes) Party-Zelt mitgebracht, das wir so aufbauten, dass zwei Seiten mit Fenstern die Beobachtung des Geländes gewährleisteten.
Das war unser Versorgungspunkt. An das Zelt anschließend stellten wir Stellwände, so dass wir einen schönen Aufenthaltsraum hatten. Die Rückwand bildete die Hallenwand, an der sich - sehr günstig für uns - Wasser- und Stromanschlüsse befanden. Das war natürlich kein Zufall, sondern von uns vom Veranstalter so erbeten.
So, nun ging es daran, die Autos zu entladen und die Modelle auf den Tischen und am Rand des Geländes gut sichtbar für die Besucher zu positionieren. Das gestaltete sich auch völlig problemlos, weil wir über eine Rampe direkt bis an die Türen an "unserer" Hallenwand fahren konnten. Für die ganz Dicken wurde kurz mal ein Hallentor geöffnet. Alles ideale Verhältnisse.
Die Tische hatten wir an zwei Seiten unseres Areals aufgestellt, so dass die Besucher, wenn sie durch die Hallen gingen, direkt darauf zu steuerten.
Wie immer, wurden auf den Tischen die kleineren Modelle im M 1:16, Baustellen und leichte Modelle im M 1:10 und 1:8 präsentiert.
Auf den Tischen an der Stirnseite waren eine leichte Feldhaubitze 105 mm im M 1:8, eine Granatmaschinenwaffe im M 1:8 und ein Anhänger 1,5t im M 1:8 zu sehen.
Daneben stand ein Kampfpanzer 38t (WK 2) im M 1:10.
Dann reihten sich die Modelle im M 1:16 an:
Spähpanzer Luchs, Spähpanzer Fennek, Kampfpanzer Leopard 2A6, Pz III, Pz IV, Tiger I und als Umbauten von Daniel der Bergetiger und das Sturm-Infanteriegeschütz auf der Basis des Pz III.
Auf einem Tisch in der Ecke hatten wir Info-Material des Reservistenverbandes ausgelegt.
An der Längsseite lagen auf zwei Tischen Datenblätter der im Gelände ausgestellten Modelle bereit, mit denen sich die Besucher informieren konnten.
Hier hatten wir auch einen Monitor aufgestellt, auf dem die Besucher die per Funk aus der Kamera des Fennek übertragenen Bilder ansehen konnten. Eigentlich konnten sich die Besucher beim Betrachten der Bilder selbst beobachten.
Am Rande des Geländes hatten wir die fahrbereiten Modelle im M 1: 10 und 1:8 aufgereiht.
Im M 1:10 waren da der Kampfpanzer Panther (WK 2) und der Kampfpanzer Leopard 1A4 zu sehen. Weiterhin im M 1:8 Spähpanzer Luchs, Transportpanzer Fuchs, Schützenpanzer Marder, Mannschaftstransportwagen M 113, Spähpanzer Fennek, Aufklärungspanzer AMX 10 RC (fr.), Transportpanzer Hägglunds, Waffenträger Wiesel 1 TOW, Waffenträger Wiesel 1 MK 20, Sanitätspanzer Wiesel 2, Mannschaftstransportwagen Dingo in der Version EMU und Flakpanzer Gepard.
Auf weiteren Tischen zeigten wir Baustellen von M 113, GTK Boxer und einen fast fertigen leichten Spähpanzer Zobel (Modell des einzigen Prototypen) .
Als fahrbereite Modelle auf dem Tisch gab es noch den Dingo in der Version Militärpolizei und den Beobachtungspanzer Hotchkiss.
In der gegenüber liegenden Seite des Areals hatten sich die Modelle WK 2 niedergelassen. Hier konnte man auf der Basis des Panther im M 1:8 den Bergepanther, den Panzerzerstörer und den Flakpanzer sehen.
Und natürlich unsere "Dicken": Die beiden Tiger I im M 1:4!!
Damit hatten wir ein ordentliches Potential für die Vorführungen.
Die Vorführzeiten mussten wir mit drei verschiedenen Schiffsmodellbaugruppen teilen.
Da diese Jungs aber eher weniger Modelle nass machen, konnten wir eine um die andere Stunde fahren. So hatten wir vier Mal eine Stunde täglich Zeit.
Von der fachkundigen Moderation unseres VO begleitet, begannen wir mit den Modellen im M 1:16. Die mussten in zweckmäßiger Weise nahe am Rande des Geländes fahren, weil sie im Gelände sonst schlecht zu sehen gewesen wären. Der Nachteil der Tarnbemalung und der Größe des Geländes.
Bald gesellten sich zunächst die Modelle im M 1:10, der Kampfpanzer Panther und der Kampfpanzer Leoprd1A4 dazu. Leider war das Getriebe des Panther auf Dauer nicht den Erfordernissen des Geländes gewachsen, so dass irgendwann eine Antriebskette riss. Aber immerhin gab er noch ein ansehnliches Ausstellungsstück ab.
Nachdem sich die 1:16er Modelle so langsam aus dem Gelände verabschiedet hatten, wurden einige Modelle im M 1:8 in Marsch gesetzt. Das fing meist mit dem Beobachtungspanzer Hotchkiss an, dem dann einer oder beide Dingo folgten. Ebenso der Spähpanzer Luchs, der Transportpanzer Fuchs. Immer wenn ein Fahrzeug geparkt wurde, kam ein anderes auf die Piste.
Beim Einschalten des Motorgeräusches beim Schützenpanzer Marder fiel ein Junge vor Schreck fast vom Zaun. Röhrt ganz schön, das Teil.
Es wurden allerdings nicht immer alle Modelle in Betrieb genommen. Bei der einen oder anderen Vorstellung hatten immer mal einige Pause.
So wurden auch wechselweise der AMX 10 und der Hägglunds eingesetzt.
oder
Der M 113 wurde in bewährter Manier von Bana gequält, hat aber alles gut überstanden.
Manchmal zog der M 113 auch die Kanone als Anhängelast durch das Gelände.
Hier das Video dazu |
Dann kamen die robust gebauten Panther-Typen im M 1:8 auf die Piste. Wenn man die Fahrweise von Stahlpanther von den Modellen auf die Originale übertragen würde, müsste die jeweilige Besatzung nach kurzer Zeit ins Krankenhaus!
Nachdem also die 1:8er Modelle ihre Spuren hinterlassen und fluchtartig das Gelände geräumt hatten, griffen die "Dicken" ins Geschehen ein. Die beiden Tiger I im M 1:4 brauchen eben viel Auslauf. Imposante Teile.
Aber auch die sind verwundbar: Der Tiger von Lüne hatte sich einen Stein ins Laufwerk gezogen. Prompt brachen zwei Kettenglieder. Na gut: Feldinstandsetzung vor den Augen der Besucher. Auch interessant. Der Akt war in kurzer Zeit vollzogen.
Dann kam die Zeit einer Sondervorführung:
Es sollte gezeigt werden, wie der Bergepanther im M 1:8 den Tiger I im M 1:4 mit seinem Gewicht von 450 kg mit seiner Seilwinde von der Stelle bewegt. Hat immer wieder zum Erstaunen der Besucher geklappt.
Hier gab es jedesmal Szenen Applaus.
Anscheinend waren die Besucher auch mit unserer kompletten Vorführung zufrieden.
Nach jeder Endansage unseres Moderators wurde noch mal kräftig geklatscht.
Danach konnten wir mal wieder für eine Stunde durchatmen.
In den Pausen hat sich jeder auf seine Art beschäftigt: Stahlpanther ging mal mit seinem kleinen Hubschrauber fremd und ließ ihn fliegen.
Christian und Klaus stellten einen kleinen Konvoi zusammen und fuhren durch die Hallen:
An den AMX 10 wurde der mit Bleistiften und Schokoladenbriefchen des Reservistenverbandes beladene Anhänger gekoppelt, Christian mit seinem Militärpolizei-Dingo übernahm die Spitze und los ging es. Jedes Kind (und manchmal auch Erwachsene) durften zugreifen. Um die Aufmerksamkeit zu erregen, schaltete Christian manchmal zu dem Blaulicht auch die Sirene an. Kam gut an, die Aktion.
Hier das Video dazu |
Gegen Feierabend des ersten Tages kamen zwei Burschen vom Nachbarstand und fragten, ob sie mit ihren Elo-Cars mal auf unserem Gelände fahren dürfen.
Na gut, aber bitte die am Rand stehenden Modelle schonen. Wurde selbstverständlich zugesagt. Na, dann ging die Hetze los: Die Jungs sind wie die Wahnsinnigen über das Gelände geheizt. Riesen Sprünge, so dass einem sogar der Akku-Pak weg geschleudert wurde. Und natürlich landete dann ein Fahrzeug doch unter dem Fennek. Kurze Verwarnung, dann ging der Wahnsinn weiter. Bis der andere dann einen Wiesel seitlich rammte, so dass Spiegel und Werkzeuge im hohen Bogen davon segelten. Nun war allerdings Schluss mit Lustig. Aber man wollte ja sowieso gerade gehen.
Ich glaube, solche Typen lassen wir dann lieber doch nicht mehr auf unser Gelände.
Und dann gab es da noch die Wette: Peter bezweifelte, dass Stahlpanther seinen kleinen Hubschrauber hoch oben auf einen Stahlträger würde landen können.
Natürlich konnte Stahlpanther das. Aber: Wette gewonnen, Hubschrauber verloren.
Irgendwann wird sich mal ein verirrter Vogel wundern, was da neben ihm auf dem Träger hockt.
Das war eine richtig schöne und auch gemütliche Veranstaltung. Die Kameradschaft war hervorragend. Das hat sich nicht zuletzt beim Abbau des Standes und beim Verladen der Modelle gezeigt. Jeder hat überall mit zugefasst. Niemand musste aufgefordert werden.
Genau so soll es sein.
Und alle sind gut zu Hause angekommen. Das (Veranstaltungs-) Jahr hat gut angefangen.
Bis demnächst. Es stehen ja noch eine Menge Veranstaltungen bevor.
Klaus
1