Emslandmodellbau Lingen 2013
Für die erste Modellbauausstellung des Jahres hat es uns in den Nordwesten nach Lingen in die Emslandhallen verschlagen. Dort fanden wir unseren Stand wunschgemäß wieder am gleichen Platz wie die Jahre zuvor. Der Veranstalter hatte wie bestellt einige m³ gesiebten Mutterbodens in die Mitte des Standes kippen lassen. Und wir hatten nur drei Schaufeln dabei! |
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Aber mal eben den Hallenmeister gefragt und schon tuckerte er mit seinem kleinen Radlader herbei und verteilte die Erde häufchenweise nach unseren Anweisungen. Im Anschluss daran zog er die Häufchen mit der Schaufel auseinander, so dass uns nur noch etwas Feinarbeit blieb. Und durch Erfahrung klug geworden, haben wir die ganze etwas hügelige Fläche festgetreten. Dadurch blieb uns erspart, alles mit Ketten und Rädern der Modelle zu verfestigen. Das hätte sonst zu noch mehr Erdanhaftungen geführt, als es danach gab. Aber die Verschmutzung hielt sich in Grenzen. |
Nachdem wir das Gelände nun nach unseren Vorstellungen angelegt hatten, wurden zunächst die Absperrgitter und danach die Tische aufgestellt. Das Abstellen der kleineren Modelle auf den Tischen musste erst mal provisorisch erfolgen, weil Mecki, unser Versorgungsoffizier und Moderator, erst am nächsten Morgen greifbar war. Mecki hatte nämlich die weißen Tischdecken im Auto, mit denen wir die Tische abdecken wollten. Muss ja ordentlich aussehen.
Nach diesen schnell vollbrachten Verrichtungen ging es an das Ausladen der Modelle. Zum Glück (und wunschgemäß) ist unser Stand so gelegen, dass wir über eine Rampe in die Halle direkt bis an das Gelände heran fahren konnten. Mit vereinten Kräften wurden die Autos entladen. Die kleinen Modelle (M 1:16) und einige Baustellen wurden vorübergehend auf den Tischen platziert, die großen und ganz großen Modelle (M 1:8 bis 1:4) im „Bereitstellungsraum“ neben der Kabine. |
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Für die Kabine mussten wir uns noch einige Platten besorgen, um die gewünschte Größe zu erreichen. Noch kurz etwas hin und her geruckelt und schon stand das Ding.
Tische und Stühle rein und persönliche Sachen sowie Sender, Ladegeräte, Kabel, Akkus und anderer Krempel verteilt. |
Nun wurden so nach und nach die großen Modelle im M 1:8 am Rande des Geländes aufgereiht, so dass die Besucher sie gut sehen und erkennen konnten. Das Erkennen haben wir dadurch erleichtert, dass wir Typenschilder und Modellbeschreibungen auf einem Tisch an der Absperrung ausgelegt hatten. So konnten sich die Besucher anhand Beschreibung und der beigefügten Bilder informieren.
Unsere beiden „dicken“ Modelle im M 1:4 hatten sich auf der anderen Seite des Geländes an der Absperrung einen Platz gesucht.
Danach war das Tagespensum erreicht. Ab ging es ins Hotel. Prima Absteige. Und auch noch ein vorzügliches Restaurant im Hause. Nach kurzer Erholungspause trafen wir uns dann zum Essen, danach noch „auf Bude“ etwas feiern. Alle waren am nächsten Morgen im Vollbesitz ihrer geistigen und körperlichen Kräfte!
Und am nächsten Morgen, nach einem opulenten Frühstück, fuhren wir zu den Messehallen, wo wir noch restliche Arbeiten erledigten: Meckis Auto ausladen. Der hatte ja die Tischdecken dabei und auch den Kinderfahrschulpanzer.
Und ganz wichtig: Die Kaffeemaschine.
Den Kinderfahrschulpanzer musste sich unser Elektronikgenie Bana erst mal vornehmen. Nach einer längeren Reparatur musste nun die Elektronik, die beim ersten Versuch in Bremen versagt hatte, ausgetauscht werden. War für Bana eigentlich ein Klacks. Aber irgendwie wollten Sender und Fahrtregler (für Puristen: Drehzahlsteller) nicht zusammen arbeiten. Also noch mal andere Fahrtregler eingebaut, alle Schrauben an den Wellen angezogen und..... er lief tatsächlich. Und hat dann auch brav durchgehalten!
Was eigentlich verwundert, wenn man gesehen hat, wie die Kinder mit dem armen Modell umgegangen sind. Manche haben es sogar geschafft, auf glattem Betonboden die Kette zu werfen!
Naja, jedenfalls haben wir eine Menge Kinder (und auch Eltern) glücklich gemacht. Am Ende jeder Fahrt bekam der „Fahrschüler“ einen Führerschein für Modellpanzer und ein Tütchen Gummibärchen ausgehändigt. Die Fahrschule war allerdings nur in unseren Vorführpausen geöffnet.
Da wir uns mit den Schiffsmodellbauern, die in einem Wasserbecken neben uns ihre Modelle schwimmen lassen wollten, über Fahrzeiten einigen mussten, hatten wir täglich vier Mal eine Stunde für die Vorführung unserer Modelle zur Verfügung.
In alter Tradition begannen wir mit dem kleinsten Maßstab, den Modellen im M 1:16. Da gab es mehrere Tiger I, ein StuG III, 2 Panzer IV, BergePz Panther, Leopard 1A4 und 2A6, Luchs und Fennek im Fahrbetrieb zu sehen. |
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Auf den Tischen standen noch weit mehr Modelle im M 1:16: Panther, Tiger II, Tiger I mit offener Wanne, so dass die Besucher die „Innereien“ des Modells sehen konnten, eine Baustelle des Panzerzerstörers (auf Basis Panther) und zwei Wannen der „Grille“ auf verlängertem Fahrgestell des Tiger II. Daraus sollen mal zwei Selbstfahrlafetten mit 170 mm und 210 mm Geschützen entstehen. Das werden vielleicht Wummis!
Unter die im Gelände fahrenden Modelle im M 1:16 mischte sich ganz schüchtern unser einziges Modell im M 1:10, ein Kampfpanzer Leopard 1A4.
Nun ging es weiter im M 1:8.
Die Overtüre übernahm meist der Beobachtungspanzer Hotchkiss mit seinem kernigen Motorsound. Du meine Güte, was wurde dieser kleine Panzer von seinem Besitzer gequält: Musste er doch nicht nur durch schwierigste Geländeformationen. Nein, er musste auch noch die für seinen Maßstab sehr hohe Holzbalkenumrandung überklettern! Alles ohne Mucken erledigt.
Hier gibt es noch ein Video |
Parallel dazu fuhren dann andere Modelle im M 1:8 im Wechsel in das Gelände:
FlakPz Gepard, Panzerzerstörer (den es damals nur auf dem Zeichenbrett gab), T 34, Dingo in Ausführung Militärpolizei (mit TatüTata), Fuchs, M 113, der auch mal eine Kanone oder einen Anhänger zog, Fennek, Boxer, Zobel (der mal als Versuchsfahrzeug gebaut und vom Fennek ersetzt wurde ), Boxer, Marder, Hägglunds, Leo 2A6, Bren Carrier und als Exot der M-ATV von Oskosh.
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Stahlpanther ließ seinen T 34 regelmäßig von der Brücke rutschen und zog ihn dann mit seinem Bergepanzer Panther in Sicherheit.
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Auf dem Tisch hatten wir im M 1:8 noch die Baustellen eines Marder und eines M 113 stehen.
Zur Bewegungsunfähigkeit verdammt, stand am Rande des Geländes der Flakpanzer Panther, bei dem sich die Elektronik mit Rauchzeichen verabschiedet hatte.
Im M 1:6 hatte Lüne seinen schwimmfähigen VW-Schwimmwagen dabei. Um sich und anderen zu beweisen, dass der tatsächlich schwimmen kann, setzte er ihn in das Wasserbecken der Schiffsmodellbauer und ließ ihn einige Runden drehen. Vielleicht hat der eine oder andere erwartet, dass der VW zum U-Boot wird. Leider nein!
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So, nun wurde das Gelände von allen Modellen frei gemacht und die (elektronischen) Motoren der beiden Tiger I im M 1:4 brüllten gewaltig auf. Der eine bringt ja 350 Kilo, der andere 450 Kilo Gewicht auf die Waage. Aber es erstaunt immer wieder, wie leichtfüßig sich die beiden im Gelände bewegen.
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Leider haben dann mit der Zeit bei dem schweren Tiger einige Kettenbolzen einen Knacks bekommen.
Stahlpanther ist es zwar gelungen, in mühevoller Arbeit einen Kettenbolzen zu ersetzen.
Aber dabei wurden dann weitere gebrochene Bolzen entdeckt, so dass das Modell nur noch Ausstellungsstück war. Trotzdem war das Interesse der Besucher ungebrochen.
Aber auch Lünezwergs Tiger mußte zwischendurch repariert werden. Der schwere Messeboden sorgte doch für Probleme.
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Nach den Vorstellungen gab es dann häufig Applaus, woraus man ableiten kann, dass es den Besuchern gefallen hat.
Uns hat es auch gefallen. Es war eine gut gelungene Veranstaltung: Die Truppe war gut, das Umfeld war gut und die Besucher sehr interessiert.
Bei jeder Vorstellung war die Absperrung ringsum mehrreihig belegt. Und auch zwischendurch wurden viele interessierte Fragen gestellt.
Um die Besucher, die noch nichts von unserer bevorstehenden Vorführung wussten, anzulocken, hat Lüne mal kurz seinen Tiger im M 1:4 brüllen lassen. Hat gut gewirkt!
Das Ende der Veranstaltung wurde mit Routine erledigt: Abbau, Zusammenpacken, Einladen, kurze Verabschiedung und dann ab nach Hause. Leider hatte es kurz vor der Abreise begonnen zu schneien. Aber alle sind gut zu Hause angekommen.
Klaus